Christiane Gerlacher
Christiane Gerlacher
Das Zürcher Ressourcen Modell ZRM®gehört unter anderem zum Coaching-Portfolio der WachstumsMeisterei, worauf sich Christiane Gerlacher spezialisiert hat.

Im kommenden Interview zum ZRM teilt sie Ihre langjährigen Erfahrungen mit dem Modell.

Was gefällt Ihnen am Zürcher Ressourcen Modell so gut?

Ich bin wirklich begeistert von dem Zürcher Ressourcen Modell. Ich habe viele Ausbildungen gemacht, die gute Erklärungskonzepte für eigene Verhaltensweisen oder die anderer liefern. Mit jeder Ausbildung bin ich mir selber immer mehr auf die Schliche gekommen und habe meine eigenen automatisierten Muster immer besser verstanden.

Aber das hat mir nicht wirklich geholfen.  Als ich mich dann entschlossen habe, dass ich bestimmte Verhaltensweisen nicht mehr an den Tag legen möchte, habe ich prompt bei nächster Gelegenheit mein altes Muster wieder an den Tag gelegt. Dann war ich auf mich selbst ärgerlich und dachte: „Das darf ja wohl nicht wahr sein, jetzt hast du schon so viele Ausbildungen und bekommst das immer noch nicht auf die Reihe“.

Im Gespräch mit einer Kollegin habe ich vom Zürcher Ressourcen Modell gehört und mich näher damit beschäftigt. Was mich vom ersten Moment begeistert hat, ist, dass man eine konkrete Anleitung für die Umsetzung eigener Ziele bekommt. Ich habe erstmals verstanden, warum ich trotz einer gefällten Entscheidung und Disziplin doch immer wieder in meine alten Fallen laufe. Jetzt kenne ich eine Methode, die mich und meine Klienten bei der zielrealisierenden Umsetzung der Vorhaben unterstützt und zudem noch Freude und Motivation auslöst. Diese Methode ist trotz aller wissenschaftlichen Fundiertheit sehr kreativ und inspirierend. Trotzdem gibt es für jeden eine nachvollziehbare Struktur.

Ein weiterer Vorteil aus meiner Sicht ist, dass das Zürcher Ressourcen Modell eine Selbstmanagement Methode ist und die eigene Autonomie gestärkt wird. Das ist mir auch in der Arbeit mit meinen Klienten immer extrem wichtig, dass jeder in seinen eigenen Ressourcen gestärkt wird und seine eigenen Talente kennt. Jetzt endlich gibt es eine Methode, die wissenschaftlich abgesichert ist und mit der ich in der Kombination mit praxistauglichen Konzepten meine Klienten dabei unterstützten kann ihre eigenen Ziele gut umzusetzen.

Wer könnte von der Methode des ZRM® aus Ihrer Sicht am meisten profitieren?

Jeder ab dem Alter von 12 Jahren. Diese Methode können sogar schon Kinder erlernen, begleitend zum Beispiel in einem Lerncoaching oder Ergotherapie.

Es ist für alle geeignet, die sich vorgenommen haben, ihre Haltung oder ein Verhaltensweise zu ändern. Das ist häufig in besonders herausfordernden Situationen der Fall, wie z.B. bei beruflichem Stress, privaten Druck, Sport- und Gesundheitsvorhaben.

Ich habe damit auch schon Burn-out Patienten vor und nach ihrem Klinikaufenthalt unterstützt. Das ZRM© ist inzwischen von der Deutschen Rentenversicherung DRV als Präventionsprogramm anerkannt. In Präventionsangeboten, die als Regelleistungen von der DRV angeboten und finanziert werden, wird das ZRM Training als ein wesentliches Trainingselement genutzt. Besonders ist dies in den Präventionsprogrammen GUSI und  Balance-Plus der Fall, bei denen alle Phasen des ZRM Trainings durchlaufen werden, verzahnt mit Bewegung, Entspannung und Achtsamkeitsübungen.

Quellen:

http://www.gusi-akademie.de/praevention/gusi-praeventionsprogramm

http://zukunft-jetzt.deutsche-rentenversicherung.de/1602b_s.pdf

(Seite 32)

Das ZRM© Training habe ich fest in meine Führungscurricula integriert. Sowohl Führungskräfte wie auch Mitarbeiter haben heutzutage viele herausfordernde Situationen zu bewältigen. In vielen Unternehmen wird abgebaut und gleichzeitig verändern sich noch viele Prozesse und Berufsbilder. Da gibt es immer wieder Veränderungsanliegen, weil z.B. bestimmte Situationen zu belastend sind. Auch bei einer Führung und Arbeitswelt 4.0. sind die Mitarbeiter und Führungskräfte immer noch analog! Alle Mitarbeiter in Unternehmen, die als Vertrauenspersonen beratende Tätigkeiten haben z.B. Betriebliche Sozialberatung, Personalentwickler, Konfliktberater, Personalräte, Jugendvertretung, Betriebliche Gleichstellungsbeauftragte etc. sollten zur eigenen Gesundheitsprävention unbedingt ein ZRM© Training machen. Gleichzeitig können Sie bei einer inhaltlichen Vertiefung diese ZRM© Instrumente auch in ihre Beratung miteinbeziehen.

Können Sie ein paar konkrete Anwendungsbeispiele nennen?

Das ZRM© hat meinen Klienten schon in den unterschiedlichsten Fällen weitergeholfen.

Eine Klientin in einer gehobenen Managementfunktion hatte schon zwei Krebserkrankungen mit begleitenden Therapien hinter sich. Sie kam mit dem Anliegen zu mir, zu lernen, wie sie besser auf sich achten kann. Das sei ihr bisher trotz der vorangegangenen Therapien nicht gelungen, diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Zudem hatten ihr die Ärzte gesagt, dass sie unbedingt nochmal eine längere Pause von mindestens 6 Wochen machen müsse. Sie belastete schon der Gedanke an das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten, in dem sie ihm das mitteilen musste. Nachdem wir das Motto-Ziel mit dem dazugehörigen Ressourcenpool aufgebaut hatten, bekam ich von ihr eine Email. Sie hätte sich zum ersten Mal in ihrem Leben krank gemeldet bevor der totale Zusammenbruch da sei. Sie hätte kein schlechtes Gewissen und hätte sofort Termine ausgemacht, um sich körperlich zu stärken. Das hätte sie trotz der voran gegangenen Therapien noch nie geschafft. Das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten sei auch gut verlaufen.

Eine leidenschaftliche Lehrerin hat ein Angebot als Direktorin bekommen. Das Umfeld hat ihr „gut zugesprochen“ dieses Angebot doch auf alle Fälle anzunehmen. Sie hat sich gedanklich im Kreis gedreht und konnte sich nicht wirklich entscheiden. Da haben wir mit Methoden des ZRM© Entscheidungscoaching gemacht und die Sache war nach einer Stunde kristallklar.

Ein arbeitsloser Vater mit mehreren Kindern kam zu mir in die Beratung. Er war sehr qualifiziert und wurde im Anschluss an seine Bewerbungen regelmäßig zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, das meistens noch auf der Geschäftsführerebene stattfand. Danach bekam er regelmäßig eine Absage.

Wir haben dann im Coaching herausgefunden, welches Stressmuster bei ihm zum Laufen kommt und wie er sich dadurch in Bewerbungssituationen selbst schadet. Häufig stehen biografische Muster dahinter. In einigen Fällen kommt man dann erst gut weiter, wenn man diese Muster bzw. Blockaden systemisch anschaut und löst. Da habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, meine Klienten an meine Kollegin Frau Debusmann weiterzuleiten, die systemische Aufstellungsseminare gibt.

Anschließend konnten wir für die erwünschte Verhaltensweise ein Motto-Ziel entwickeln. Und dann hat es gleich beim nächsten Mal funktioniert. Die beiden Methoden passen gut zusammen, den sowohl die Aufstellungsarbeit sowie auch das ZRM© sind systemisch, lösungs- und ressourcenorientiert

Mich machen solche Prozesse und Ergebnisse dann sehr glücklich und dann weiß ich jedes Mal wieder aufs Neue, warum ich meine Arbeit so erfüllend finde.

Hat es auch schon mal einen Fall gegeben, wo Sie mit ZRM© nicht weiterhelfen konnten?

Ja, das ist dann der Fall, wenn der Klient physisch und psychisch schon so geschwächt ist, dass er erstmal aufgebaut werden muss. In diesem Zustand hat man keine Ressourcen, um auch noch an der Umsetzung neuer Vorhaben zu arbeiten. Für solche Fälle habe ich dann ein gutes Netzwerk von Ärzten und Heilpraktikern, wie z.B. auch meine Kollegin Frau Debusmann, die auch eine Heilpraktikerpraxis hat. Wenn die Klienten zu lange Zeit ständig im Adrenalinüberschuss waren, der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung nicht mehr möglich ist, stellt sich eine hormonelle Disbalance ein, die unweigerlich in die Depression führt. Diese muss unbedingt ausgeglichen werden. Auf solche Fälle hat sich meine Kollegin spezialisiert.

Ist der Klient wieder stabilisiert, kann man gemeinsam schauen, welche Stressmuster ihn in diese Situation gebracht haben und was er in Zukunft daran ändern will. Dann sind wir wieder beim Zürcher Ressourcen Modell.